Kurzportrait Ursina Kasper Hartmann

  • Dipl. Fachfrau med. Entspannungsverfahren für med. AT, med. PME und med. AI® medrelax
  • Dipl. Sozialarbeiterin HFS
  • Erwachsenenbildnerin SVEB I
  • Budgetberaterin ASB
  • Kauffrau
Als dipl. Sozialarbeiterin HFS begleiten Sie Menschen in schwierigen Situationen. Welche Grundprinzipien der med. Entspannungsverfahren fliessen dabei in Ihre Arbeit als Sozialarbeiterin mit ein?

Seit meiner Ausbildung stelle ich meinen Klientinnen direkter Fragen zu Belastung, Stress und zum körperlichen und geistigen Wohlbefinden. Dank meinen Kenntnissen gelingt es mir, ziemlich rasch einzuschätzen, wo meine Klientinnen diesbezüglich stehen. Das Thema Selbstfürsorge hat an Bedeutung gewonnen und es ist mir wichtig, aktiv auf Möglichkeiten der Erholung und Entspannung hinzuweisen und konkrete Hilfestellungen anzubieten.

Sie haben in Uster eine eigene Praxis für med. Entspannungsverfahren. Welche Behandlungsschwerpunkte und welche med. Entspannungsverfahren bieten Sie hier an?

Einerseits biete ich Kleingruppenkurse für med. Autogenes Training (med. AT) und med. Progressive Muskelentspannung (med. PME) an. Die Kurse in med. PME ergänze ich mit Übungen aus der Achtsamkeitspraxis. Diese Kurse eignen sich grundsätzlich für alle Interessierten. Je nach Anliegen der Kursteilnehmenden passe ich den Kursinhalt an. Dauerbrenner sind Themen wie Nervosität, Schlafstörungen, Angst, Schmerzen, Erschöpfung, Unterstützung bei sportlicher Betätigung. Einige Teilnehmende besuchen einen Kurs auch einfach mit dem Anliegen, etwas Gutes für sich tun zu wollen.

Auf der andern Seite melden sich bei mir Interessierte, die ein Entspannungsverfahren im Einzelsetting lernen möchten. Die Themen sind vielfältig: Burnout, Ängste, spezifische körperliche Beschwerden, aber auch Prüfungsvorbereitung oder Auftrittskompetenz. Die Interessierten melden sich bei mir selber oder werden von Ärzten oder Therapeuten an mich verwiesen.

Sie haben sich für die Weiterführung Ihrer Ausbildung zur Fachfrau für med. Achtsamkeits-Interozeption® mit EMfit / SGMEV Anerkennung entschieden. Wie setzen Sie diese zusätzliche Spezialisierung in Ihrer Arbeit als dipl. Entspannungsfachperson (EFP) mit ein?

Zur Zeit biete ich aus zeitlichen Gründen keine Kurse explizit für die Methode med. Achtsamkeits-Interozeption® an. Hingegen schätze ich mein Wissen über die Methode und über die ganze Thematik der Achtsamkeit wirklich sehr. Die Kurse in med. PME ergänze ich wie erwähnt mit Übungen aus der Achtsamkeitspraxis und schreibe die Kurse auch so aus. Aber auch in den Kursen med. AT findet die Thematik der Achtsamkeit ihren Niederschlag, zum Beispiel wenn es um den Umgang mit abschweifenden oder störenden Gedanken geht. Wichtig ist mir, dass ich die Kursteilnehmenden klar wissen lasse, welche Übungen das eigentliche Entspannungsverfahren med. AT oder med. PME betreffen und welche aus der Achtsamkeitspraxis stammen.

Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit mit med. Entspannungsverfahren beim Einzelsetting gegenüber dem Gruppensetting?

Im Einzelsetting kann ich vermehrt auf die spezifischen Anliegen meiner Klienten und Klientinnen eingehen. Das persönliche Gespräch hat einen hohen Stellenwert. Je nach Thematik meines Gegenübers kann ich die Übungen anpassen und ergänzen. Das Einzelsetting eignet sich deshalb auch für Klientinnen mit einer körperlichen oder leichten geistigen Beeinträchtigung.

Im Gruppensetting vermittle ich das Entspannungsverfahren nach einem mehr oder weniger standardisierten Ablauf. Je nach Teilnehmerzusammensetzung können die Kurse aber leicht unterschiedlich verlaufen. Im Gruppensetting ist der Austausch unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein grosses Plus. Es ist mir ein Anliegen, diesen Austausch zu fördern. Meine Hauptaufgabe besteht aber natürlich darin, die Entspannungsmethode für alle verständlich zu vermitteln. Daneben gebe ich ergänzende Informationen zu Stress und Entspannung ab. Nach Abschluss des Kurses sind die Kursteilnehmenden in der Lage, das Verfahren selbstständig anzuwenden. Als weiterführende Hilfestellung und Motivationsspritze biete ich sporadisch sogenannte „Refresher-Kurse“ an, an denen die Kursteilnehmenden das Gelernte auffrischen und wieder einüben können.

Gab es während Ihrer Ausbildung zur dipl. EFP ein persönliches Schlüsselerlebnis in Bezug zu den med. Entspannungsverfahren?

Ja, als mir bewusst wurde, dass sich mit dem Körperinnern sehr viel anfangen lässt. Und dass mit Training innert relativ kurzer Zeit viel bewirkt werden kann. Und vor allem, dass dieses Training so einfach ist und ich für den Erfolg nichts anderes tun muss, als regelmässig üben!

Zum Schluss noch eine persönliche Frage. Nutzen Sie die med. Entspannungsverfahren auch für sich selber und wenn ja, wie bauen Sie diese konkret in Ihren Alltag mit ein?

Ich nutze alle drei gelernten Entspannungsmethoden med. AT, med. PME und med. AI® ziemlich regelmässig. Meistens kombiniere ich sie. Zum Beispiel fange ich mit der PME an und gehe danach ins AT oder ins AI über. Ich liebe es, auf meinem Arbeitsweg im Zug zu üben, das sind etwa 15 Minuten. Sitzend, stehend, auch wartend am Bahnhof. Am Morgen bereite ich mich auf diese Weise auf den kommenden Tag vor und auf dem Heimweg dienen mir die Übungen zum Abschalten und Erholen. Am Arbeitsplatz oder in anderen Alltagssituationen übe ich dann, wenn es sehr stressig zu und her geht oft mit kurzen „Blitz“-Entspannungsübungen. Und zu Hause übe ich ein bis zweimal pro Woche länger, oftmals zum Regenerieren.

http://gezielt-entspannen.ch/